Nachfolge ist geregelt: Vater und Söhne übernehmen ...
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19.04.2025 - Nachfolge ist geregelt: Vater und Söhne übernehmen eine große Firma
Wie ist es, wenn der Vater mit den Söhnen eine Firma führt? Bei Familie Sali harmoniert es gut, beteuern sie. Zusammen gehen sie dieses Projekt an.
„Wenn der eine mal nicht gut drauf ist, bauen die anderen ihn wieder auf“, sagt der Jüngste des Trios, Maik Sali, 26 Jahre alt. Zusammen mit Vater Eugen (51) und Bruder Alex (32) hat er das Medizintechnikunternehmen Seid in Denkingen übernommen, das 1959 gegründet wurde und auf der Suche nach einem Nachfolger war. Der Name lautet nun Seid Medical GmbH. Ansonsten führen sie vieles fort, erweitern aber auch das Angebot.
Die Marke Seid ist auf dem nationalen wie internationalen Markt für Spekula bekannt - Untersuchungsinstrumente, bei Seid speziell für den HNO-Bereich. Die Spekula werden weiterhin produziert, aber im Angebot erweitert, modernisiert und die Kapazitäten deutlich gesteigert.
Parallel dazu haben Salis weitere Entwicklungen angestoßen. So gehören auch chirurgische Instrumente, wie Brustheber, die bei der ästhetischen Chirurgie verwendet werden, neuerdings zum Portfolio. Ebenso wie Mikro-Ohrzangen und Nasenpolypenschnürer. „Damit haben wir auf den Bedarf und die Nachfrage der Kunden reagiert“, sagt Alex Sali.
Seid verkauft die chirurgischen Instrumente nicht an die Endkunden, wie Ärzte oder Kliniken. Sondern an die Großen der Branche, die es auch im Landkreis Tuttlingen zahlreich gibt. Die fungieren dann als „Inverkehrbringer von Medizinprodukten“ und übernehmen die gesetzlichen und regulatorischen Aufgaben dafür. Zum Beispiel Prüfung, Dokumentation und Kennzeichnung.
Die Familie Sali, die Seid bereits Ende 2024 übernommen hat, bringt ebenfalls langjährige Erfahrung in der Medizintechnik mit.
Eugen Sali, der Vater, ist gelernter Industrie- sowie Chirurgiemechaniker und war mehr als 25 Jahre als selbstständiger Dienstleister für die Medizinbranche tätig. Seine Firma war in Wurmlingen. Der jüngste Sohn Maik, ebenfalls Chirurgiemechaniker, hat bereits dort mit ihm zusammengearbeitet.
Alex Sali, Industriemeister Metall, fand nach Umwegen ebenfalls seinen Weg in die Medizintechnik. Auch er war selbstständig. Am Standort Denkingen wurden nun alle drei Unternehmen vereint.
21 Mitarbeiter gibt es, exklusive der Geschäftsleitung. Den neuen Geschäftsführern ist aufgefallen, dass sich die Personalsuche deutlich entspannt hat. Für sie ein Vorteil der angespannten wirtschaftlichen Gesamtlage. So können sie vakante Stellen passend besetzen.
Seit der Firmenübernahme übernimmt Seid auch Aufträge anderer Medizintechnikunternehmen in den Bereichen WIG-Schweißen - das basiert auf der Erzeugung eines elektrischen Lichtbogens zwischen dem Werkstück und einer Elektrode - Laser-Schweißen, Montage und Oberflächenbearbeitung.
Künftig will das Vater-Sohn-Führungstrio verstärkt in die Entwicklung und Produktion neuer chirurgischer Instrumente investieren. Damit sollen bestehende Defizite am Markt ausgeglichen und noch besser auf Kundenwünsche eingegangen werden können.
Aber die Hauptsache für ein erfolgreiches Vorankommen sei das: „Dass wir uns weiter so gut verstehen wie bisher“, fügt Vater Eugen an....